FahrenMitPflanzenöl
Fahren mit Pflanzenoel
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Bei Dieselfahrzeugen bietet sich ein Umbau auf Pflanzenoel an (PÖL) an
Da dieser Kraftstoff zum Einen billiger ist (der Dieselpreis nähert sich in letzter Zeit doch immer mehr dem von Benzin, Super, etc. an) und sich zudem absolut klimaneutral verhält, denn das CO2 das bei der Verbrennung frei wird wurde nicht vor abermillionen Jahren aus der Atmosphäre gezogen, sondern innerhalb der letzten Jahre oder Monate!
Um direkt das häufigste Missverständnis zu verhindern: Ich rede NICHT vom sogenannten Bio-diesel, dem Raps-Methyl-Ester (RME) das durch chemische Prozesse aus Raps hergestellt wird sondern von einfachem Pflanzen / Rapsöl, sei es kaltgepresst oder raffiniert, wie man es in jedem Supermarkt zu momentan ca. 75 ct/l kaufen kann. Diese Art zu tanken ist natürlich zu umständlich, auch wenn die Gesichter der Zuschauer echt Gold wert sind!
Daher empfielt es sich, sich einen Anbieter wie etwa eine Ölmühle zu suchen, die idealerweise kaltgepresstes und auf wenige Mikrometer gefiltertes PÖL vertreibt. Hier ist dann auch ein geringerer Preis zu erzielen und das kaltgepresste PÖL enthält zudem weniger Phosphat als das raffinierte aus dem Supermarkt, welches scheinbar der Einspritzpumpe nicht sonderlich zuträglich ist.
Grundsätzlich ist jeder Dieselmotor mit Pflanzenoel betreibbar.
Reines Pflanzenöl ist absolut neutral und ungefährlich für die Dichtungen (im Gegensatz zu RME) und haben volumenbezogen einen ähnlichen Heizwert wie Diesel! Die Moleküle haben sogar mehr Sauerstoff gebunden, wodurch man die Einspritzmenge um bis zu 13% erhöhen kann, um an die gleiche Rußgrenze wie beim Diesel zu stoßen! Probleme sind die hohe Viskosität und die geringere Zündwilligkeit, die den Kaltstart erschweren und die Einspritzpumpe mehr belasten. Daher sollte man das PÖL vorwärmen oder eben mit Dino (Diesel) starten.
Eine 2-Tankloesung ist bei entsprechender Warmlaufphase
...mit Diesel bzw. mit Standheizung auch für viele moderne direkteinspritzende Motoren wie TDI,CDI, Pumpe-Düse usw. zu realisieren. Probleme bereitet bei Direkteinspritzern aber immer ein lastarmer Betrieb (z.B. Leerlauf, viel Teillast und Kurzstrecke), weil gerade im Zusammenhang mit höheren Laufleistungen (schlechtere Düsen) es zu einer Anlagerung von unverbranntem Pflanzenöl an die Zylinderwandung kommt. Dieses Öl kann dann mit dem Schmieröl chemisch reagieren und zum Totalschaden führen.
Die Verteilereinspritzpumpe von älteren TDI-Modellen (z.B. der 1T)
...sind prinzipiell ähnlich zu behandeln wie die mechanisch relevant baugleichen VE-Pumpen der alten Turbodiesel von VW/Audi. Bedenken sollte man aber, das diese im Schadensfall deutlich teurer zu beschaffen sind. Hohe Drehzahlen bei kalter Einspritzpumpe sind auf alle Fälle zu meiden. Hier haben sich relativ "sichere" Betriebszustände unterhalb von <2500umin bei 5endern herauskristallisiert, solange die Pumpe weniger als 30°C hat. Alte Wirbelkammerdiesel sind teilweise sogar ohne Umbau mit bis zu 80% PÖL betreibbar, da diese das Problem des Krafstoffeintrags in das Schmieröl kaum kennen. Niedrigere Außentemperaturen erschweren natürlich zunehmend den Kaltstart und ein korrektes funktionieren der krafstoffversorgung bis zum Stillstand.
Anmerkungen
- Es handelt sich um eine *Einschätzung* der Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzenöl im PKW, für die natürlich keine Gewähr übernommen werden kann.
- Letztendlich kann man ohne Herstellerfreigabe des eigenen Fahrzeug und Motortyps ev. Garantien verlieren.
